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15.08.10 Ironman 70.3 Wiesbaden

Ein besonderer Dank gilt meinem Sponsor „Physiotherapie Menzler“ Aus Friedrichsthal/Bildstock.
Ohne seine freundliche Unterstützung wäre es mir in meiner jetzigen Situation nur sehr schwer möglich gewesen solch ein Event zu finanzieren. Nach einem eben geführten Telefonat habe ich die spontane Zusage für eine erneute Unterstützung, zum Start  beim IronMan 70.3 Wiesbaden 2011 erhalten. Klasse Alex. Danke!


Oh leck war dass geil,

diese zwei Tage waren das schönste was ich in meiner sportlichen Laufbahn bisher erleben durfte. Trotz Dauerregen. Sind das alles harte Sportler/innen! Und ich bin einer der ihren. Das macht mich schon ein wenig  stolz.
Aber erst der Reihe nach.

Samstags,


angereist verbrachten Chris, Roman und ich die Zeit hauptsächlich mit essen. Alles was uns zwischen die Beißer kam wurde verdrückt. Sandra, unsere allseits beliebte Hexe war schon etwas verwundert, was so hagere Typen alles verdrücken können. An dieser Stelle noch ein aufrichtiges Dankeschön an Sandra (Hexe), Roman (Alphawolf) und Chris (Chris-Grojo). Mit euch war es umso schöner. Ihr seid echte Sportskameraden.  Eure Gesellschaft  krönte  diesen Wettkampf.  

Im Vorfeld,


motzten wir schon ein wenig über die hohe Startgebühr, jetzt nicht mehr. An Perfektion ist solch eine IronMan Veranstaltung nicht zu übertreffen. Da passte alles. Jeder bekam schon beim einchecken seinen persönlichen Helfer, der sich erst beim verlassen der Wechselzone  freundlich verabschiedete. Jeder wurde mit seinem Rad fotografiert um Diebstähle zu vermeiden. Wir bekamen wasserdichte stabile Wechselbeutel, eine Folie für übers Rad, Wannen für das Schwimmwechselzeug, einen IronMan Rucksack und und …… Und erst die Wettkampfbesprechung!!!! Die fand jeweils nach Startnummern sortiert im Kursaal statt. Uns stand der Mund offen als wir in den mit marmornen Säulen, mit Gemälden verzierten Saal im klassischen Stil Platz nahmen. Nichts wurde bei dieser Info ausgelassen. Alles in Kinoformat bebildert erklärt. Für die vielen Starter aus der ganzen Welt dann nach uns das Ganze  nochmal in englischer Sprache. Übrigends waren alles Schilder, Anweisungen usw. in Englisch. Deshalb, weil der Weltverband dies alles ausrichtet.

Das Starterfeld,

bestand "fast" ausschließlich aus ambitionierten Triathleten aus der ganzen Welt. Die Strecken waren sehr anspruchsvoll. Die Radstrecke mit 1500 Höhenmetern, sowie die Lauftrecke über 4 Runden mit  sanften Steigungen und stellenweise aufgeweichtem Untergrund..
Aber wir mussten alle die gleichen Widrigkeiten überstehen.

Der Wettkampf,

war das härteste was wir bisher durchstehen mussten. Aber ich hatte gerade beim Laufen enormen Spaß, die geile Musik, die Anfeuerungen der vielen Zuschauer schenkten mir Glückgefühle, die ein Nichtsportler nie erleben darf.

Die Zuschauer,

waren etwas ganz besonderes. Sie  feuerten uns mit Krachgeräten, Kuhglocken, Sirenen und richtig  emotionalen lauten Rufen, nein Schreien, Brüllen an. Phänomenal. Dank meines "relativ" guten Zustands konnte ich alles aufnehmen, genießen, in mich aufsaugen. Trotz des schlechten Wetter, richtig viele IronMan Fans an der Strecke. Die Zuschauer am „The Hammer“ waren mehr als der „Hammer“, aber dazu mehr beim Rad- Wettkampf. Es war so schöööön

Das schwimmen,
(1,9Km) 39.03.Min.
im Hiersteiner Hafen strengte schon an. 22° Wassertemperatur war optimal. Etwas Seetang hatte man schon zwischen den Zähnen, Fingern und Füßen. Für mich etwas nachdenklich stimmend war, dass ich schon zum zweiten Mal in diesem Jahr Probleme nach einem unbeabsichtigten Tritt bekam. Voll in die Fresse, die Brille weg, der Rhythmus raus, ich überlegte, nach Luft japsend nach Helfern zu rufen. Ich beruhigte mich dann aber und begann langsam, sogar im Bruststil wieder zu schwimmen. Wie viel Zeit und Plätze ich durch diesen unnötigen Vorfall verlor kann ich nur erahnen.  Bis zur 900 Meter Marke war ich aber wieder drin und überholte bis zum Ausstieg trotz Zickzack kraulen wieder viel  Schwimmer.  Auch hier wurden wir beim Ausstieg  frenetisch angefeuert.

Das Radfahren,
(90 Km) 3.15.09 Std, 1500 HM
empfand ich von der Strecke gar nicht so schlimm. Ich schonte mich im Nachhinein unnötig. Der Hammer war zwar schwer, aber nicht gravierend. Am schlimmsten war der Dauerregen bei 14° und ekelhaftem Wind. Wir froren jämmerlich. Die Finger steif, die Füße ohne Gefühl, dass war schon IronMan mäßig hart. Es gab viele Stürze, nach ca. 15 Km überholte ich den ersten,  der sich nach einem solchen weiterquälte. Von hinten kommend dachte ich, der hat aber hinten einen schlimmen Achter, dann sah ich das er auf der linken Seite von der Schulter bis zu den Füßen komplett aufgeschrammt war. Ich bekomme jetzt noch eine Gänsehaut. Ich hoffe ihm und den anderen Gestürzten geht es heute entsprechen besser. Spätestens ab hier beschloss ich mein Ding zu fahren, aber in meinem vernünftigen Rahmen. Das hieß, nicht unnötig Gas geben, vor allem an den Abfahrten Tempo raus. Ich dachte an Mara, Marvin, Markus und Aline die als Zuschauer angereist waren. Trotzdem war meine Höchstgeschwindigkeit 74 Km. Bei diesem Tempo wurde ich von mehreren Fahrern überholt! Und dies bei strömenden Regen. Ich bin froh langsam vernünftig zu werden
JDer letzte steile Aufstieg „The Hammer“ genannt mit 14 % Steigung war ein Highlight. Wie bei der Tour de France standen die Zuschauer eng gedrängt, bildeten eine schmale Gasse und feuerten uns an, sowas habe ich noch nie erlebt. Während ich von diesem Moment schreibe, habe ich Gänsehaut am ganzen Körper und feuchte Augen. Ich flog den Hammer hoch. Zumindest hatte ich das Gefühl, Fans liefen neben uns her und brüllten uns  den Hügel hoch. Mit riesigen Kuhglocken, Trommeln und allem was Krach macht spürte ich keine Anstrengung oder Kälte mehr. Oben angekommen rief ich triumphierend in die Masse „ Wann kommt denn der „Hammer?!“
Nach diesem Höhepunkt ging es noch 15 Km überwiegend runter.

Das Laufen,
(21,1Km) 1.48.02 Std.
begann beim Wechsel nicht besonders gut. Obwohl auch hier jeder einen persönlichen Helfer hatte der die Sachen sofort wegpackte dauerte es nach meinem Gefühl ewig. Die Helfer/innen durften einem nicht beim aus, oder anziehen angreifen. Ich bekam die durchtränkten Strümpfe, mangels Gefühl in den Fingern sehr schwer aus, bzw. die frischen angezogen. Die Schuhe binden konnte ich ebenfalls nur sehr schwer. Später als ich beim Laufen wieder Gefühl in den Flossen hatte, band ich die Schnürsenkel anständig nach. Ich verzichtete aus verschiedenen Gründen auf Schuhgummis. Bei dieser Distanz kommt es mir auf eine Minute nicht an. Die Strecke war entgegen vorherigen Infos doch ziemlich wellig, erschwert  durch tiefe, aufgeweichte Parkwege. Aber egal, jeder musste das Selbe durchstehen. Nach der ersten  von vier zu laufenden Runden bekam ich eine kurze Schwächephase. Ich machte an einer Verpflegung  Station kurz Rast, stopfte alles in mich rein was an essbarem greifbar war und weiter. Kurz danach fühlte ich mich wie neu geboren. Jetzt begann ein ca. 14 Km langer Zieleinlauf. Ich machte  mit den Zuschauern die Laola, feierte mit ihnen eine Party. So soll es sein. Kurz vor dem Zielsprint schloss Roman zu mir auf. So eine schei….. der Sack hat mir beim Laufen 10 Minuten abgeholt.  Im ersten Moment  war ich schon etwas überrascht, als er plötzlich neben mir war, dann feierten wir uns gemeinsam. Hand in Hand, Arm in Arm genossen wir die letzten 100 Meter und liefen gemeinsam durchs Ziel. Klasse Roman, du bist ein echter Sportskamerad. Hoffentlich können wir noch viele Wettkämpfe gemeinsam genießen.  Wir waren bei den vorigen Disziplinen fast zeitgleich, aber beim Laufen ist der Wolf schon Extra Klasse! Glückwunsch Alda

Meine besondere Anerkennung,

geht  an Chris Groß der mal wieder zeigte was für ein Kämpferherz er besitzt. Er ist der geborene Triathlet. Er wird mal ein ganz „Großer“! Er ist immer am Limit, dass kann nicht jeder.
Ebenfalls Glückwunsch an Michael und Schoppy. Klasse! Solche tolle Leistungen habe ich aber von euch erwartet.

Fazit,

ich bin glücklich und gesund ins Ziel, war nicht übermäßig platt, was will ich denn mehr?
Im Ziel wieder,  wie bei der ganzen Veranstaltung  zu 100% „Perfektion“ . Genügend heiße Duschen, Massagen und Nahrung im Überfluss . Es gab ein kalt-warmes Büffet, wir futterten wie die gestörten. Chris erzählte mir lachend mit vollen Backen, dass er schon 7 Schnitzel in sich hatte. Dabei aß er gerade einen riesigen Teller mit Fleischklößen, Nudeln und anderen leckeren Sachen. Um die Zeit zu verkürzten holte ich mir vorm Duschen  Kuchen, Obst und genug zu trinken.  So Hunger hatte ich noch nie. Unter dem heißen Wasser futterte ich Kuchen, egal ob er nass wurde. Ich hätte ihn aus einem Schlammloch aufgehoben und einverleibt.
Die Verpflegung, an den Stationen und im Ziel verdient das Prädikat „ Perfekt“
Besonders freute ich mich "meine Fans" bei jeder Runde zu begrüßen. Es war total schön euch zu sehen. Ihr habt mich total motiviert. Danke Mara, Marvin, Aline und Markus. Ich freute mich auch tierisch über die Minimaus, Fabian, die komplette Familie Groß, Sandra und wenn ich jetzt jemand vergessen habe, prügelt auf mich ein. Danke an euch alle für die tolle Unterstützung.
So jetzt sitze ich hier, bin total aufgekratzt und plane schon für 2011. Sicher mit Markus, Roman und wer noch? Muskelkater habe ich keinen, nur die Sehnen am Po tun mir weh.                                      
   Es geht mir mehr als „gut“


Gesamt Zeit 5.49.12 Std.
Platzierung Gesamt. 690 von ca. 2400
Platzierung Altersklasse 80. von 283

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